Am 21. Dezember wird auf der Zeche Prosper-Haniel in Bottrop die letzte Schicht im Steinkohlebergbau gefahren. Der WDR hat aus diesem Anlass den Aufruf „Licht bei der Nacht“ gestartet, heute Abend ein Förderturm-Licht zum Abschied ins Fenster zu stellen. Eine tolle Idee finde ich und wollte einen Förderturm aus Papier falten, aber dabei ist nichts herausgekommen, was mir gefällt. Aber ich arbeite ja gerade an einem Buch zum Papier schneiden, so habe ich statt des Faltturms eine Förderturm-Girlande gefaltet und geschnitten. 🙂


Nachdem ich gestern mehr oder weniger erfolgreich 🙂 viele Falt-Anleitungen auf Spanisch und Japanisch ausprobiert habe, mache ich heute mit Niederländisch weiter. Ich habe mich durch „De jonge Werkman. Het Vlechten“ von Elise van Calcar aus dem Jahr 1881 geklickt – mit spannenden Erkenntnissen zum Thema Papierfalten und anderes Gestalten mit Papier.

Im Internet kursieren wirklich witzige Faltgeschichten. Auch bei dieser Geschichte über ein Schiffchen, das untergeht und sich dabei verwandelt, habe ich keinen Urheber und verschiedene Fassungen gefunden, die ich zu einer verbunden habe. Die Geschichte ist konzipiert als Vorführung, der Falter oder die Falterin steht vor einem Publikum.

Am letzten Wochenende habe ich auf der Burg Fürsteneck ein Seminar zum Thema „Die magische Papierkunst“ besucht. Ich hatte nur eine vage Vorstellung davon, was mich erwartet, wollte aber unbedingt etwas für tun, um meinen „Papier-Horizont“ zu erweitern. Nachdem das Seminar zum Papierfalten nach Bauhaus in der Bauhaus-Bundesschule ausgefallen ist, dachte ich, ich wende mich der Magie zu 🙂 Die Arbeit mit dem Papier hatte auch wirklich etwas Magisches. Wir hatten anfangs ein Stück Papier vor uns liegen auf dem scheinbar sinnlose Linien zu sehen waren, die wir ausschneiden sollten. Daraus ergab sich dann – nicht durch Wunder, sondern geschickte Faltung 🙂 – eine Figur.

Bei der Recherche rund um Papierfalten stieß ich immer mal wieder auch auf das kleine Quadrat. Die Farbe wechselte, mal war es ein blaues Quadrat, in einer Kita erzählte man mir vom weißen Quadrat, die Geschichte aber war immer gleich. Ein Quadrat, das unglücklich ist und im Traum einem Zauberer begegnet.

Wenn ich in den letzten Jahren nach historischen Hintergründen zum Papierfalten recherchiert habe, begegnete mir immer wieder die Ausstellung „Gefaltete Schönheit“ von Joan Sallas. Mal im Wiener Hofmobiliendepot, mal im Metropolitan Museum in New York – die Ausstellung war immer zu weit weg oder schon vorbei, wenn ich sie entdeckte. Aber jetzt habe ich es geschafft und bin so froh, dass ich den kleinen Umweg gemacht habe. Die Faltungen sind phänomenal und sie fügen sich hervorragend in die Räume im Schloss Schwetzingen ein.

Die Kraniche lassen mich nicht los, wie ihr seht 🙂 Aber dieses Buch habe ich schon im letzten Jahr geschenkt bekommen und gelesen. Mir fehlte nur die Zeit, etwas darüber zu schreiben, aber jetzt ist es in der Todo-Liste nach oben gerückt 🙂 Auch, weil ich um meinen Schreibtisch herum Platz schaffen will für meine Papierfaltarbeiten und die Unterlagen zu den nächsten PapierZen-Buchprojekten 🙂

Dieser Beitrag schlummert jetzt schon seit einem halben Jahr im Entwurfsordner. Aber das sollte wohl so sein, denn jetzt gerade habe ich die Anleitung zu der Figur in einem alten Papierbastelbuch entdeckt. Und ich dachte, sie wäre die Erfindung eines Origami-Künstlers aus den 80er oder 90er Jahren. Wobei ich die Kugel gar nicht nach einer Anleitung gefaltet hat, sondern sie hat sich selbst gefaltet, als ich am Fließband Schönheitsformen nach Fröbel gefaltet habe und mich dabei verfaltet habe 🙂

Seit ich vor drei Jahren begonnen habe, mich intensiver mit Papier zu beschäftigen, habe ich darauf gewartet, dass das Papiermuseum in Düren wiedereröffnet. Morgen ist es so weit und ich hatte vor einer Woche Gelegenheit, das Gebäude und erste Exponate zu besichtigen.

Wenn ich nachts nicht schlafen kann, lasse ich mich durch die Bilder von Pinterest treiben und sammle dort Anregungen und Anleitungen. Manchmal sind es auch Bilder von Faltungen aus anderem Material, meist aus Stoff. So bin ich auf den Freundschaftsknoten gestoßen. Bis dahin hatte ich noch nichts davon gehört, aber nachdem ich eine englischsprachigen Anleitung für den „WAGGS Friendship Knot“ mit Papier nachgefaltet habe, fand ich weitere Anregungen.WAGGS steht für World Association of Girl Guides and Girl Scouts, von der ich bis jetzt auch nichts gehört habe. Nachts surfen ist eben auch lehrreich 🙂