Als ich anfing, mich intensiver mit den Möglichkeiten des Papierfaltens zu beschäftigen, habe ich auch in den Regalen mit Materialien zur Kinderbeschäftigung gestöbert. Dort fand ich eine Packung mit Papier und ein Plastikteil, mit dessen Hilfe ich das Papier falten konnte und sollte. Ich gebe zu, ich habe es nicht so richtig hinbekommen, vermutlich, weil sich mir der Sinn des Plastikteils nicht erschloss.


Bei meiner Recherche zu „Faltmandalas“ lande ich immer wieder bei „Tea bag folding“, das in den Niederlanden seinen Ursprung hat. Dabei werden nicht etwa Teebeutel gefaltet, sondern die Verpackungspapiere von Teebeuteln. Die Erfinderin dieser Faltart, Tiny van der Plaas, brauchte eine Geburtstagskarte und kam auf die Idee, aus Teebeuteln ein Muster zu gestalten.

Am Sonntag durfte ich an einem ganz besonderen Papier-Event teilnehmen, dem Papiertag im LWL-Freilichtmuseum in Hagen. Vor zwei Jahren war ich als Besucherin dort und begeistert von der Vielfalt dessen, was man mit Papier machen kann. In diesem Jahr habe ich mit den großen und kleinen Besucherinnen und Besuchern Origami gefaltet und bin dabei manchmal ganz schön ins Schwitzen gekommen 🙂 Nicht, weil ich die Faltschritte vergessen hatte, sondern weil teilweise eine große Kindergruppe gleichzeitig den Frosch und den Schmetterling falten wollten. Am Ende habe es alle geschafft 🙂

Vorige Tage habe ich etwas in meinem Jugendroman Ego-Trip gesucht und nicht gefunden. Stattdessen habe ich festgestellt, dass ich meine Romanfigur Mike schon damals habe falten lassen. Papierschiffchen, um genau zu sein. Die habe ich für euch wieder einmal nachgefaltet 🙂

Nachdem ich gestern beim Falten von Quadrat 233 von 365Papersquares eine – für mich – neue Variante der Schönheitsform entdeckt habe, muss ich die für mich gleich festhalten und vielleicht hat jemand Lust, sie nachzufalten 🙂

Vor einiger Zeit habe ich irgendwo die Anleitung für die Faltfigur „Diamant“ gefunden. Jetzt habe ich sie endlich ausprobiert. Die Faltung ist einfach, man braucht nämlich nur sechs zusammengeschobene Dreiecke dafür. Etwas kniffliger ist das Zusammenstecken und daran ist mein erster Versuch vor längerer Zeit gescheitert. Dabei ist das doch einfach, wenn man den Trick heraus hat.

Am Wochenende habe ich wieder einmal in der Kiste mit den fertig gefalteten Elementen gekramt und dabei einige „Kaleidozyklus“-Teile gefunden, viele, besser gesagt. Daraus habe ich ein Bild für die nächste Ausstellung gestaltet und die nebenstehende Blüte. Dafür brauchte ich drei der Kaleidozyklus-Teile, deren Anleitung noch folgt, einen ausgedienten Mikadostab oder Schaschlikspieß, Floristendraht und gefaltete Blütenblätter. Da habe ich eine neue Faltung erfunden, die ihr für jede Art von Blüte nutzen könnt, deshalb zeige ich euch, wie leicht die Blätter zu falten sind.

In dem Museum Marta Herford ist derzeit die Ausstellung „Ausbruch aus der Fläche – Das Origami-Prinzip in der Kunst“ zu sehen. Schon als ich die ersten Bilder sah, wusste ich, die Ausstellung muss ich mir anschauen, auch wenn Papier im Gegensatz zur Coda PaperArt kaum eine Rolle spielt. Als ich gestern Mittag überraschend mit der Rohfassung meines Manuskripts fertig war, habe ich mir spontan frei gegeben und bin nach Herford gefahren. Das passte gut, denn am ersten Mittwoch im Monat ist das Museum bis 21.00 Uhr geöffnet und gestern war eine Origami-Expertin dort, mit der Besucherinnen und Besucher falten konnten 🙂


In der letzten Woche hat mir eine Freundin ein kleines Büchlein in den Briefkasten geworfen: „Eselsohren“ von Lea Katz (Dumont 2013). Das Buch enthält eine knuffige kleine Geschichte, deren Hauptfigur man sich erfalten muss. So genial. Nach den Fotos für das neue Buch habe ich heute das kleine Büchlein gefaltet und natürlich alle Schritte fotografiert. Aber ich will ja nicht spoilen und euch die Freude verderben, daher findet ihr hier nur eine Fotoauswahl.