Am Samstag war ich wieder auf der PaperArt im Coda Museum in Appeldoorn. Die Ausstellung findet alle zwei Jahre statt, vor zwei Jahren war ich zum ersten Mal dort und fasziniert davon, wie vielfältig Kunst aus Papier sein kann. Auch in diesem Jahr gab es wieder eine große Bandbreite, die wirklich vom überdimensionalen Scherenschnitt bis zu lebensgroßen Pappkameraden reichte 🙂 (Bild links: Auszug aus einem Werk von Anne ten Donkelaar)


In einer Buchhandlung bin ich vorige Tage über das Bastelset „Origami Creations“ gestolpert. Eigentlich kaufe ich solche Sets nicht, aber hier war ich doch neugierig, weil mir schon lange eine Idee vorschwebt, wie man durch Gestaltung eines Faltpapiers das Falten erleichtern kann. Natürlich hätte ich lieber als erste ein solches Material entwickelt, aber wenn es das schon gibt, muss ich mir den Kopf nicht mehr zerbrechen.

Die Idee, Altpapier weiterzuverwenden, beschäftigt mich schon lange. In meinem PC schlummert seit fast 30 Jahren sogar ein Manuskript mit dem Titel „Altpapier – einmal anders“. Deshalb freue ich mich besonders, dass ich den Workshop „Zu schade für die blaue Tonne“ jetzt schon zum vierten Mal im Osthausmuseum durchführen darf.

Am Montag werde ich wieder mit Kindern im Tierpark Gotha Tiere falten. Da ich nicht weiß, wie faltfit die Kinder sind, habe ich wieder meinen Fuchs dabei und dieses Mal einen Igel, weil der eher zum Herbst passt als ein Schmetterling.

Vor einiger Zeit las ich einen Artikel über einen Brieffund aus dem 16. oder 17. Jahrhundert, in dem auch erwähnt wurde, dass die Briefe unterschiedlich gefaltet waren. Als ich jetzt einen Workshop vorbereitete, fiel mir der Artikel wieder ein und ich habe mich auf die Suche nach Videos zu den gefalteten Briefen gemacht. Diese Videos habe ich nicht gefunden, in dem gezeigt wird, wie ein Brief von Jean Baptiste de Crous 1698 gefaltet war.

Das kommt dabei heraus, wenn ich parallel verschiedene Modelle falte 🙂 Auf einmal habe ich Teile gefaltet, die ich gar nicht haben wollte und sie zusammengesteckt, wie es nicht sein sollte 🙂 Eigentlich war ich nämlich dabei, die Dreieckschale aus meiner Kindheit zu falten und zwischendurch kleine Sonobe-Perlen. Plötzlich habe ich mich dabei ertappt, dass ich die Perlenelemente zu einer Schachtel zusammensetzen wollte. Entstanden ist die Fünfeck-Schachtel auf dem Bild.

Als ich diese Anleitung zu dieser Faltfigur in einem alten Buch zum ersten Mal sah, habe ich sie einmal ausprobiert und dann weggelegt. Jetzt ist sie mir noch einmal begegnet und ich dachte mir, daraus kann man ja was machen. Ich habe ein bisschen experimentiert und bin jetzt frustriert, weil ich in meinem Stipendiatszuhause in Gotha nicht über meinen kompletten Papiervorrat verfüge. Dann könnte ich noch mit Farbe spielen und verschiedene Muster ausprobieren. Aber vielleicht postet ihr eure Ergebnisse bei Facebook oder Insta mit dem #Faltfriday, ich bin gespannt 🙂

Vor einiger Zeit habe ich mich spontan zu dem Webinar zum Zeichnen angemeldet. Ich war begeistert, wie leicht es sein kann, kleine Wesen zu zeichnen und dann hatte ich die Idee, diese Figuren aus Papier zu gestalten. Faltpapier wurde zum Körper, Quilling-Streifen zu Armen und Beinen und in einem japanischen Origami-Buch habe ich einen Kopf entdeckt, den ich nachgefaltet habe. Anfangs gab es nur ein paar Figuren und dann habe ich ihnen ein kleines Setting gegeben. Inzwischen haben sie auch Namen bekommen, dank meiner Schreibkids im Sommerworkshop und dank Internet habe ich hunderte Vornamen mit „P“ gefunden, da kann ich noch einige Zeit Figuren gestalten 🙂 Wo möglich, habe ich die Namen anhand ihrer Bedeutung zugewiesen 🙂 Gestatten, die Papierinis, erste Mitglieder der Familie Papierini:


Beim vorletzten Workshop im Osthausmuseum habe ich versprochen, die Anleitung für meine Sonobe-Perle zu posten. Die Idee dazu hatte ich, als ich irgendwann Sonobe-Würfel faltete und auf einmal vom gleichen Papier drei Elemente übrig hatte. Ich habe ausprobiert, wie es aussieht, wenn ich sie ineinanderstecke und war entzückt von der „Perle“, die entstand. Anfangs habe ich sie als „Handschmeichler“ genutzt und dann aufgereiht, nun hängen die Ketten als Fensterschmuck in meinem Atelier 🙂