Ich glaube, „Kinder, wir basteln“ war eines der ersten alten Bücher meiner Sammlung, den Namen Ilse Obrig kannte ich, weil ich mich während des Studiums mit der Geschichte des Kinderfernsehens beschäftigt hatte.

Über das Buch „Kinder, wir basteln“

Das Buch „wurde geschrieben von Dr. Ilse Obrig, die seit Jahren in der Kinderstunde des Rundfunks mit ihren Funkspielkameraden bastelt“. Nicht ganz klar wird in meinem Buch, ob es sich um die 20. bis 27. Auflage aus dem Jahr 1935 handelt, die Einträge in der Deutschen Nationalbibliothek lassen jedoch vermuten, dass 1935 das erstmalige Erscheinungsjahr ist, denn 1950 wurde die Auflage 36. bis 40. Tausend veröffentlicht. Die wohl letzte Ausgabe stammt übrigens aus dem Jahr 1969.

Zu den Papierideen im Buch

Die Autorin schreibt über so ziemlich alle klassischen Formen des Werkens und Gestaltens mit Papier. Es geht gleich los mit dem Kapitel „Bastelarbeiten aus Papier“, zusammen mit den Basteleien aus Pappe machen diese Arbeiten fast die Hälfte des Buchinhaltes aus. Hier wird gleich zu Beginn fleißig gefaltet: ein Hut, ein Schiffchen, ein Trinkbecher, eine Schachtel – mit Deckel natürlich, Pfeile, Faltschnitt-Girlanden und -Zierdeckchen.

In diesem Buch habe ich zum ersten Mal das Netz aus Papier wiedergefunden, das ich in meiner Kindheit gefaltet und geschnitten habe. Das Beispiel der „Photomontagen“ erinnert mich sehr an den Wunschzettel aus meiner Kindergartenmappe 😊und Anziehpuppen habe ich sowieso geliebt, allerdings als Ausschneidebogen, wie es sie früher bei Seifen-Puls, das eigentlich Seifen-Platz und später IhrPlatz hieß, als Werbegeschenke für 50 Pfennig gab.

Dem Abschnitt „Lebendiges Papier“ zufolge wurden aus gefaltetem Papier Figuren geschnitten, die man aufstellen konnte. Das Papierflechten hat hier ebenso seinen Platz wie die Schalen aus Luftschlangen, von denen in einer Kindheitskiste eigentlich noch eine sein müsste 😊.

An die dargestellten „Wickelgespenster“ aus Zeitungspapier kann ich mich nicht erinnern, aber an die Hexentreppen und den Guckkasten.

Mein Fazit

Mit diesem Buch musste in der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts über Langeweile klagen und auch niemand, der auf dem Flohmarkt ein Exemplar davon erwischt. Erschienen ist es übrigens in der Franckh’schen Verlagshandlung in Stuttgart. © 2024 Dr. Birgit Ebbert www.PapierZen.de www.birgit-ebbert.de