Als ich in den letzten Tagen überall die Werbung für den heutigen Valentinstag sah, habe ich mich gefragt, was die Menschen gemacht haben, als es noch keine Werbung und speziellen Produkte für den 14.2. gab. Tatsächlich spielte da sogar Papier eine Rolle und ich habe mich (fast) sofort an die Arbeit gemacht.

Über den Valentinstag

Ber der Suche nach Valentinstag-Bräuchen mit Papier habe ich zwangsläufig auch ein bisschen über diesen besonderen Tag gelesen, an den ich mich aus meiner Jugend nicht erinnern kann. Aber heute scheint er ja auch unter Jugendlichen sehr wichtig zu sein. Der 14. Februar wäre der Namenstag des heiligen Valentin oder Valentinus, hätte die kath. Kirche ihn nicht 1969 aus dem Heiligenkalender gestrichen – ob das etwas mit dem Fest der Verliebten zu tun hat, konnte ich nicht herausfinden. Eher scheint es daran gelegen zu haben, dass man nicht sicher war, ob es diesen Valentinus, für den der Gedenktag vor gut 1.500 Jahren eingeführt worden sein soll, gegeben hat. Aber es gibt einige andere wichtige Herren namens Valentin, also blieb der 14. Februar eben Valentins Tag.

Das kommt heraus, wenn ihr das Papier nach Schritt 2 schon auseinanderfaltet – geht auch, oder?

Im Jahr 1400 soll es dann das erste Fest der Liebe am 14. Februar gegeben haben, in Frankreich, veranstaltet von König Karl VI. Schriftlich überliefert ist der erste Zusammenhang zwischen Liebe und Valentin durch einen Vers des Herzogs von Orleans, der 1415 im Gefängnis sinngemäß dichtete, dass er krank vor Liebe sei, „Ma tres doulce Valentinée“. 1797 erschien in Großbritannien schließlich ein Buch mit Versen zum Valentinstag, spätestens da war der Tag also schon kommerzialisiert 🙂 Wo Verse sind, ist der Gedanke, sie zu vervielfältigen nicht weit und als die Postkarte ihren Siegeszug antrat, waren Valentinstagsgrüße mit dabei. Die kleinen Gedichte wurden häufig von einer Papierspitze umrandet – ich sag es ja: Papier gehört zum Valentinstag. In einem Artikel habe ich sogar gelesen, dass anfangs Papierblumen verschenkt wurden, weil Schnittblumen damals teuer waren und nicht überall erhältlich. Auf Papierblumen hatte ich allerdings heute keine Lust, also habe ich mich an eine Variante der Papierspitze gewagt.

Meine Faltschnitt-Papierspitze

Ok, es ist nicht wirklich eine Papierspitze, da hätte ich mit dem Cutter arbeiten müssen, außerdem liebe ich Faltschnitte, da fällt mir ein, dass ich schon längst meine Faltschnitte aus Gotha posten wollte. Kommt Zeit, kommt Gotha Faltschnitt, jetzt erst mal meine Valentinstagsspitze (schönes Wort für Scrabble, oder?).

1. Los geht es mit einem quadratischen Papier – rot natürlich, die Farbe der Liebe.  Das wird dreimal immer in der Mitte gefaltet. Das sieht dann so aus.

2. Und jetzt kann schon geschnitten werden. Am besten das Papier an der komplett geschlossenen Seite halten und dann eine Rundung von rechts nach links oder links nach rechts schneiden. So sieht das etwa aus, wenn ihr es an dieser Stelle öffnet. In meinem Buch „Reißen & Schneiden“ habe ich das Blume vorgestellt, fällt mir gerade ein. Weiter, ich schweife ab.

3. Nun innerhalb des Herzes ein halbes Herz ausschneiden. Wichtig: NICHT an der Seite, die komplett geschlossen ist, sondern da, wo Lagen lose sind.

4. Eigentlich war ich von dem Ergebnis schon ganz angetan, aber es sollte ja wenigstens der Hauch einer Valentinsspitze zu sehen sein. Deshalb habe ich in die geschlossene Seite (wichtig) kleine Dreiecke geschnitten. Ok, ich habe ein Papier 7,5 x 7,5 cm genutzt, da muss man höllisch aufpassen, sonst ist das arme Herz schon kaputt, ehe es verschenkt wurde. Vorsicht ist hier auf jeden Fall die Mutter der Valentinsherzkiste 🙂

5. Nun muss das Werk nur noch auseinandergefaltet und auf eine weiße Karte geklebt werden. Ein Liebesgruß wird euch ja wohl einfallen, was?

Wenn ihr lieber ein Herz faltet, schaut mal in diesen Beiträgen, da gibt es verschiedene Anleitungen:

Meine Herz-Falt-Idee aus der Fröbel-Grundform

Ein Faltherz, in das ein Liebesbrief passt

Und noch ein gefaltetes Herz zum Valentinstag aus meinem Archiv

Sogar in ein Bilderbuch hat es das „Origami Heart“ geschafft

© 14.02.2022 Dr. Birgit Ebbert www.PapierZen.de