In diesem Jahr war ich nur einen halben Tag auf der Paperworld und Creativeworld in Frankfurt, aber das musste sein, nachdem ich den Besuch im letzten Jahr streichen musste. Und wieder war ich froh, dass beide Messen reine Präsentations- und Ordermessen sind und man nichts kaufen kann. Ich wäre ruiniert! 🙂

Papier über Papier

Ich habe nämlich alte und neue Stände mit Papier entdeckt, von dem ich mich kaum trennen konnte. Damit konnte ich auf der Paperworld rechnen, aber unter uns, es sind doch oft die gleichen Unternehmen, die ausstellen, da gibt es vielleicht ein neues Design, eine andere Präsentation, aber wie soll man Papierbögen revolutionieren? Frustrierend ist dann noch, wenn die Hersteller keinen Vertrieb in Deutschland haben oder nur in Großstädten oder im B2B-Bereich tätig sind. Dann stehe ich vor den schönen Papieren und müsste viele Herzen bewegen, um irgendwie an einen Bogen Papier zu kommen.
Bei Tudi Billo, die mich schon mit dem Elefanten-Logo geködert hat :-), ist das zum Glück anders. Auf der Internetseite kann ich nach einem Händler suchen – ok, in Hagen gibt es keinen, aber mehrere in der Bochumer City, wo ich alle paar Wochen zu einem Stammtisch bin – beim nächsten Mal mit Geldvorräten 🙂
Richtig glücklich war ich, als ich den Stand von Fridolin entdeckte. Das Unternehmen stellt verschiedene Produkte nach Bildern von Künstlern her, Paul Klee, Wassily Kandinsky, Claude Monet, Gustav Klimt u. a., und unter anderem auch Faltpapier. Das habe ich im letzten Jahr zufällig in einer Bochumer Buchhandlung entdeckt und kürzlich die Reste aufgekauft, weil ich so viele Ideen dafür habe. Nun weiß ich, es gibt einen Online-Shop – juhu, warum ich da nicht gleich gesucht habe, weiß ich nicht 🙂

Trends im Creativ- oder Papierbereich

Möglicherweise gibt es superspannende Neuerungen im Bereich Bürobedarf o. ä., für den Bereich Papier für kreatives Arbeiten, habe ich nichts Neues entdeckt. Klar, neue Muster und neue Präsentationsformen, aber sonst nichts. Dabei hätte ich schon ein oder zwei Ideen für Werkzeuge, die ich gebrauchen könnte.
Ähnlich ist es mir auf der Creativeworld gegangen, Innovationen an den Ständen habe ich nicht entdeckt, aufgefallen ist mir, dass Papier weiterhin ein Thema ist – zum Glück für mich 🙂 – damit auch Stempeln, Plotter und alles, was das Scrapbook-Herz begehrt. Auffällig oft sind mir – kein Papier, aber trotzdem – Mosaik-Angebote aufgefallen und insgesamt scheint es einen Trend zur „Bastelpackungen“ zu geben. Da fällt mir dann immer eine Bastelpackung aus meiner Kindheit ein, mit Plastikteilen, die zu Tieren zusammengenäht werden sollten und konnten, wenn man konnte 🙂 Heute sind die Bastelpackungen viel niedrigschwelliger, vorgestanzte Papierbögen, aus denen etwas „gefaltet“ wird. Ja, ich weiß, das fördert die Motorik, aber nicht die Kreativität. Ohnehin wird – darüber dachte ich auch beim Messerundgang nach – für mein Empfinden, Kreativität zu stark auf „handwerkliches Arbeiten“ oder „Handarbeit“ nach Vorlagen reduziert. Was heißt, reduziert, das ist Nacharbeiten und kein kreativer Prozess. Doch das ist ein anderes Thema, auf beiden Messen gab es viel Input für Menschen, die nachmachen oder kreativ arbeiten möchten.

Mein Highlight – ohne Papier

Eine Neuerung, die vielleicht gar nicht so neu ist, habe ich aber doch entdeckt: Einen Stempel mit integriertem Stempelkissen, wie wir es von den Adressstempeln kennen, mit Bildmotiven zum Austauschen. Den hätte ich mir gekauft, wenn das möglich gewesen wäre. Ob ich mich dafür in eine Schlange vor dem Vortragsareal gestellt hätte, wie ich es bei der Präsentation einer anderen Firma gesehen habe? Wohl nicht, aber ich behalte das im Kopf – schon um ein Foto präsentieren zu können.

Mein Fazit in Sachen Papier

Neue Designs, neue Kombinationen, neue Bastelpackungen und ansonsten alles beim Alten. Trotzdem hat sich der Messebesuch für mich gelohnt, ich kam weg vom Schreibtisch, habe ein paar Inspirationen mitgebracht und einen Kreativverlag entdeckt, von dem ich nicht wusste, dass es ihn wieder gibt. Den schaue ich mir genauer an, ich hätte soooo gerne einen „Stamm-Verlag“ für meine Kreativ-Ideen. © Dr. Birgit Ebbert www.PapierZen.de