Bei der Suche nach alten Falt- und Bastelbüchern ist mir dieses Büchlein aufgefallen, in dem unter dem Titel „Kleine Meister mit Papier und Kleister“ verschiedene Basteleien vorgestellt werden.

Über das Buch

Autorin des Buches ist Marianne Drechsel (geb. 14.07.1916), das steht auf dem Cover in einer so kleinen Schrift, dass ich es fast übersehen hätte. Auch sonst ist das Impressum eher rudimentär vorhanden. Dass es aus dem Jahr 1960 stammt, vermute ich, weil auf der Rückseite Nr. 7/60 steht. Erschienen ist das 16-seitige Büchlein im Verlag Rudolf Forkel KG aus Pössneck. Im Hinweis für Eltern und Erzieher auf der ersten Seite wird auf 8- bis 11-jährige Kinder als Zielgruppe verwiesen, die hier unsystematisch Anregungen zum Basteln finden, was die Erwachsenen einbinden können in Geburtstage, Schulfeiern o.ä. Die Kinder sollen in dem Buch Beispiele für „schöpferische Selbstbeschäftigung“ kennenlernen und erfahren, dass Geschenke nicht viel Geld kosten müssen.

Über die Autorin habe ich leider nicht viel in Erfahrung bringen können, sie hat in den 50er- und 60er-Jahren einige Bilderbücher veröffentlicht, die Hasengeschichte „Das vergessene Himmelblau“ wurde sogar 2006 noch einmal neu aufgelegt. Ein Adventskalender zum Befüllen und ein Würfelspiel über „Tiere in Afrika“ finden sich bei booklooker ebenso wie „Kleine Meister mit Papier und Kleister“ und ein Rätselbuch aus dem Jahr 1946 sowie das Lottospiel „Lustiger Jahrmarkt“, das ca. 1945 im Verlag Walter Flechsig erschienen und im digitalen Museum Sachen erschienen ist. Hier habe ich dann auch wenigstens die Lebensdaten der Autorin gefunden, die vor allem Grafikerin war, aus Thalheim stammte oder dort lebte und 2016 verstorben ist. 1958 hat sie einen Adventskalender gestaltet und ca. 1980 einen weiteren Adventskalender für die Zeitschrift „Freundin“ entworfen. In einem Antik-Store habe ich außerdem ein hübsches Quartett von ihr entdeckt. und eine Postkarte.

Papiermodelle in dem Buch

Ein Inhaltsverzeichnis gibt es nicht, aus Papier werden folgende Modelle vorgestellt:

  • Zwei verschiedene Windräder
  • Ein Kreiselspiel, für das eine Pappscheibe in der Mitte mit einem Bleistift durchbohrt wird.
  • Ein Papierschaukelpferd sowie ein Schlitten für Papierpüppchen
  • Ein Hampelmann
  • Ein Legespiel, also Puzzle, aus Postkarten
  • Ein bunter Papierbeutel aus einer Serviette, auf die ein Faltschnitt-Stern geklebt wird, ehe alles mit einer Schleife zugebunden wird.
  • Ein Henkelkörbchen
  • Tiere „aus Papierschlangen, die vom Fasching übriggeblieben sind“ (S.11)
  • Ein Faltschnittaufstellschäfchen, das mit Watte aufgepeppt wird.
  • Eine Friedenstaube mit gefalteten Ziehharmonika-Flügeln
  • „Sogar ein Fernsehapparat“ (S.14)
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