„Kunst ohne Grund“, lautet der Titel einer Ausstellung von hängenden Skulpturen und Installationen aus Papier, die noch bis zum 26. Oktober 2025 im im Kunstmuseum Villa Zanders zu sehen ist. Gerade noch rechtzeitig habe ich sie mir gestern auf dem Rückweg von einem Termin angesehen.

Hängende Skulpturen und Installationen aus Papier

Schon auf dem Weg zur Ausstellung im zweiten Obergeschoss des Museums wurde ich im Treppenhaus von einem filigranen Kunstwerk empfangen, das mich fasziniert und zu dem Beitragsbild inspiriert hat, „Scrub“ von Heike Weber. Auch wenn es nicht zu der Ausstellung „Kunst ohne Grund“ gehört, stimmt es die Besucher:innen doch gut ein auf die Präsentation der hängenden Skulpturen und Installation aus Papier von 29 Künstler:innen gezeigt werden. Sie zeigen die Vielfalt dessen, was man mit und aus Papier machen kann; in jedem Raum und jedem Werk entdeckt man etwas Neues. Ich habe mich gefreut, wieder einmal ein Bild von Angela Glajcar zu sehen, die in „Terforation“ erneut handgerissene Papierbahnen geschichtet hat, sodass man beim Betrachten den Eindruck hat, in Erdschichten zu sehen. Klaus Staudt wendet eine eigentlich einfache Technik an, er schneidet Quadrate in Papier und faltet einen Teil davon nach außen. Ich mag solche Muster und Strukturen, die durch das Wechselspiel von Licht und Schatten je nach Standpunkt der Betrachtenden einen anderen Eindruck vermitteln. Während die Werke dieser beiden Künstler:innen an der Wand hängen, befindet sich die Kunst anderer Teilnehmenden mitten im Raum. Die wie Papierkleider wirkenden Teile von Takako Saitos Werk „EIN SPIEL verbinde“ aus Pergamentpapier zum Beispiel und Rosemarie Stuffers „Mutationen“, in der aus Papier, Draht und Wachs gestaltete Elemente einen immer neuen Blick und viel Gelegenheit zum Rätseln bieten. Wie gesagt, die Art des Umgangs mit Papier ist vielfältig und alle Beteiligten haben einen anderen Zugang, mit dem sie zum Teil wie Thomas Bayrle beim Verflechten von Kartonstreifen für „Edition Brandenburger Tor“ klassische Papiertechniken aufgreifen.

Fazit zur Ausstellung

Die Ausstellung „Kunst ohne Grund. Hängende Skulpturen und Installationen aus Papier“ bietet einen schönen Überblick über die Vielfalt dessen, was mit Papier in der Kunst möglich ist und Inspiration für alle, die gerne mit Papier arbeiten oder einfach fasziniert sind, was auch in unserer medial geprägten Welt mit dem uralten Werkstoff Papier möglich ist. Die Werke sind noch gut zwei Wochen im Kunstmuseum Villa Zanders in Bergisch Gladbach zu sehen, bis zum 26. Oktober, dann gibt es um 11.30 Uhr eine Finissage unter dem Motto „Meet the Artists“ . In dieser Zeit ist auch schon die zweite Ausstellung „Papiertiger“ von Eckart Hahn zu sehen, darüber schreibe ich dann noch extra 😊 Weitere Informationen finden sich unter www.villa-zanders.de © 2025 Dr. Birgit Ebbert www.PapierZen.dewww.birgit-ebbert.de

Zugabe 🙂 Gerade wollte ich hier den Beitrag über meinen ersten Besuch einer Papierkunstausstellung in der Villa Zanders einfügen, da stellte ich fest, dass auch auf dem Beitragsfoto schon das Kunstwerk „Scrub“ von Heike Weber zu sehen ist – nur aus anderer Perspektive 🙂 Schaut selbst: