Ja, heute ist nicht nur Martinstag und Start der Karnevalssession, heute ist auch des Welttag des Origami. Schon im letzten Jahr konnte mein Workshop an diesem Tag wegen der Pandemie nicht stattfinden und man ahnt es schon, auch in diesem Jahr fällt er aus. Daher habe ich in meinen Beiträgen gestöbert und hier eine kleine Einführung ins Origami zusammengestellt für diejenigen, die sich schon immer einmal damit beschäftigen möchten – wenn es heute nicht klappt, die dunkle Jahreszeit liegt vor uns und beim Punsch oder Glühwein lässt es sich auch gut falten

Zur Geschichte des Origami

Origami wird allgemein als Technik aus dem asiatischen Raum bezeichnet, was nachvollziehbar ist, stammt von dort doch auch das Papier. Ich glaube allerdings, dass auch schon früh in Europa gefaltet wurde, nur kein Papier, sondern Stoff, zum einen Servietten, aber auch manche Kragen erinnern sehr an spezielle Origamitechniken. M. E. ist die Historie auch nicht entscheidend, wichtig finde ich vielmehr, was Origami auslösen kann. Denkt nur an den gefalteten Kranich, der zum Friedenssymbol wurde, nachdem Sadako Sasaki aus Hiroshima infolge des Atombombenabwurfs erkrankte und starb – sie hatte darauf gehofft, dass ihr die japanische Legende der 1.000 Kraniche Gesundheit bringen würde. Das geschah nicht, aber ihre Freundinnen und Freunde haben dafür gesorgt, dass sie unsterblich geworden ist durch ein Denkmal im Hiroshima-Park, in dem jährlich mehrere Millionen Papierkraniche aus aller Welt eingehen. Was für ein Zeichen!

Origami all überall

Wenn man einmal begonnen hat, sich mit dem Thema Origami zu beschäftigen, begegnet einem das Papierfalten überall, sogar auf Briefmarken! Ein Autor beschreibt in seinem Roman, wie „Herr Origami“ sein Leben lebt, ein anderer faltet XXL-Modelle und reist mit einem sogar auf dem Wasser. Sogar im Mittelpunkt von Kinderbüchern und Filmen tauchen Origami-Modelle auf wie in „Origami-Heart“ und „Paperplanes„. Meine ersten Origami-Tiere sind nicht erhalten, aber ich weiß, dass es Frösche waren und ich zu Hause meiner Mutter erklärt habe, wie man die faltet, weil sie auch so begeistert war. In meiner Kindergartenmappe gibt es allerdings Beweise, dass ich schon mit fünf oder sechs Jahren meine ersten Faltversuche erfolgreich bestanden habe. Origami ist heute auch eine Kunst, Sipho Mabona hat zum Beispiel einen lebensgroßen Elefanten in wochenlanger Arbeit aus einem Blatt Papier gefaltet. Die Geduld hätte ich nicht, ich halte mich lieber an meine Techniken, die Friedrich Fröbel Mitte des 19. Jahrhunderts „Schönheitsformen“ genannt hat. Vielleicht war es auch zu jener Zeit, als Adolphe Piot sein Bild „Jeune fille aux oiseaux en origami“ gemalt hat. Den Vogel vom Bild habe ich nachgefaltet 🙂

Einige Origami-Modelle

Wer jetzt Lust bekommen hat, es doch mal mit dem Falten zu versuchen, der findet hier einige Foto-Anleitungen für traditionelle und moderne Modelle.

Grundfaltungen des Origami zum Einstieg

Fröbel-Fisch

Himmel & Hölle, Nasenzwicker & Co. – der Kindheitsklassiker

Japanische Laterne

Minuten-Lesezeichen

Sonobe-Perle

Spielbecher

Vogel der Künstlerin Mademoiselle Maurice

Über die Kategorie „Falten“, die Suche nach „Origami“ auf meiner Seite oder die Übersicht Faltwerke von A bis Z findet ihr schnell weitere Modelle.

Und hier noch zwei Spezialtipps 🙂

Fröbels sprachliche Falthilfen und

mein Buch „Origami super easy!“

Für mich ist Origami Meditation, deshalb habe ich meinen Blog auch „PapierZen“ genannt, seither papierze und papierzene ich jeden Tag 🙂

Und schließlich empfehle ich euch noch meinen Beitrag über „Wirkungen von Origami„, der auch einige Argumente enthält, warum ihr so viel falten müsst, wenn euch die Leidenschaft gepackt hat 🙂 Meine aktuelle Sucht ist übrigens „Steckorigami“, auch Golden Venture Folding, meine Challenge wurde durch das Hochwasser unterbrochen, aber vielleicht führe ich sie demnächst fort.